Vermittlung von kulturellem Erbe mithilfe digitaler Innovation

Als Initiator und Veranstalter präsentiert das KUNSTKRAFTWERK mit dem Projekt TÜBKE MONUMENTAL einen völlig neuen Zugang zu einem der bedeutendsten Kunstwerke der figürlichen Malerei des 20. Jahrhunderts, dem Panoramabild Frühbürgerliche Revolution in Deutschland Frühbürgerliche Revolution in Deutschland von Werner Tübke (1929 2004).
Elf Jahre lang, zwischen 1976 und 1987, arbeitete der Künstler von der Konzeption bis zur Fertigstellung an dem 14 × 123 m großen Werk, dem größten Gemälde Mitteleuropas. Fernab der Kunstmetropolen ist dieses bis heute im Panorama Museum in Bad Frankenhausen beheimatet.

Die Idee zu TÜBKE MONUMENTAL entstand anlässlich des 90. Geburtstags des Malers. Mit neusten Technologien der Digitalisierung soll das imposante, an inhaltlichem Reichtum kaum zu übertreffende und dennoch in Vergessenheit geratene Schlüsselwerk der deutschen Kunstgeschichte für kommende Generationen erhalten und wieder in der öffentlichen Wahrnehmung verankert werden.

„Die Beschäftigung mit dem Original von Tübke und neue Interpretationen durch digitale Innovation halten wir für zeitgemäß. Dieser Umgang mit dem kulturellen Erbe soll eine Diskussion darüber beflügeln, wie wir Geschichte und Kunstgeschichte und ihre Botschaften lebendig halten und immer wieder neu entdecken können.“

sagt Markus Löffler, Betreiber des Kunstkraftwerk und Initiator von Tübke Monumental.

Dank einer Kooperation mit Centrica aus Florenz, den führenden internationalen Spezialisten im Bereich der Digitalisierung von Gemälden, konnte 2019 das 1.700 Quadratmeter große Panoramabild hochauflösend aufgenommen werden. 3.000 einzelne GigaPixel-Aufnahmen des historischen Werkes sind jetzt die Grundlage für neue Dimensionen der Betrachtung und Erforschung des Gemäldes bis ins kleinste Detail: TÜBKE TOUCH, eine Cloud basierte ArtCentrica Applikation, erlaubt ein gezieltes Hineinzoomen in das Werk, was beispielsweise gänzlich neue Chancen für die Kunstvermittlung bietet. Zunächst kann man TÜBKE TOUCH im KUNSTKRAFTWERK erleben, bald soll die Anwendungssoftware auch im Panorama Museum zur Verfügung stehen.

Perspektivisch ist ein weltweiter Zugriff auf das Forschungs- und Bildungswerkzeug geplant. So könnten diverse Institutionen wie Museen, Bibliotheken, Hochschulen und auch Schulen einen Zugang zu diesem Tool erhalten.

„Mit der immersiven Multimedia-Installation THE GREAT CIRCLE geht es uns darum, ein Schlüssel-Erlebnis zu schaffen, das Herz und Verstand öffnet: Für die Schönheit von Kunst, für ihre geistige und emotionale Tiefe und ihre Bedeutung für ein humanistisches Menschenbild. Nur das Bewusstsein für Geschichte hilft uns die Gegenwart zu verstehen und zu bewältigen.

Mit dem Gesamtprojekt sprechen wir gleichermaßen Kulturschaffende und Kunstwissenschaftler*innen, wie interessierte Besucher*innen an. Wir sind stolz, dass die Premiere des Projektes in Leipzig stattfindet, bevor TÜBKE MONUMENTAL international touren wird.“

so Markus Löffler.

Aus den hochaufgelösten digitalen Bildern von Centrica wurde für die Räume des KUNSTKRAFTWERK eine multimediale und immersive Licht- und Klanginstallation in Form einer 27-minütigen Präsentation entwickelt.
Unter Leitung des New Media Künstlers Franz Fischnaller und unter Mitwirkung eines Teams von Cineca, des führenden Hochleistungsrechenzentrums Italiens und des amerikanischen Komponisten Steve Bryson, ist eine überwältigende Bild- und Klangkomposition über das Bauernkriegsepos von Werner Tübke entstanden. Fischnaller präsentiert seine eigene künstlerische Interpretation des Meisterwerks.

THE GREAT CIRCLE erzählt den Kreislauf der immer wieder scheiternden Utopien, basierend auf zwölf einzelnen Szenen des Tübke-Panoramas. Die Botschaften dieser Ausschnitte berühren auf einer emotionalen Ebene, thematisieren Leben und Tod, Hoffnung und Untergang, Rebellion und Unterwerfung und lassen so die Betrachtenden eintauchen in die ewigen Themen der Menschheitsgeschichte.

Quelle: Franz Fischnaller: THE GREAT CIRCLE, 2022
Immersive Multimedia-Installation
© KUNSTKRAFTWERK, 2022, Foto: Luca Migliore

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